WAS MACHT EIGENTLICH ... Designer Wolfgang Joop?
: Mode-Visionen für Tempelhof entwickeln

Wenn der Flughafen Tempelhof geschlossen hat, sollte dort nach Ansicht von Wolfgang Joop „eine exquisite, crazy Shoppingmall“ entstehen. Schließlich brauche Berlin einen Nachfolger für den Kurfürstendamm – der ist nach der Analyse des Modedesigners in der Süddeutschen Zeitung „ziemlich weit unten, und ich habe Zweifel, ob er je wieder hochkommen wird“. Tempelhof könnte da „eine westliche Alternative zum Ku’damm werden“, so der 63-jährige Joop.

Was für eine geniale Idee – warum ist da bloß nicht schon früher jemand drauf gekommen? Was sonst braucht Berlin dringender als eine neue, exklusive Modemeile? Und würden sich die beiden Start- und Landebahnen nicht prima als crazy Laufstege eignen – als die garantiert längsten und härtesten Laufstege der Welt? Und auch die armen Menschen aus den angrenzenden Bezirken Kreuzberg und Neukölln, diese ganzen High-Society-People und Very Important Persons, die bislang zum Shopping immer nach Charlottenburg fahren oder mal eben nach Paris und Mailand privatjetten müssen, sie alle könnten dann endlich ihren alltäglichen Mode-Einkaufsbummel gleich vor der Haustüre erledigen. Wie praktisch!

Und schließlich würde der Modeflughafen auch die Medienbranche ankurbeln: Heidi Klum käme kaum drum herum, ihr im Fernsehen so erfolgreich auf Pro7 laufendes Topmodel-Casting künftig hier zu filmen. Und da käme dann auch Wolfgang Joop wieder ins Spiel: Als Nachfolger von Bruce Darnell könnte er die Choreografien mit den Möchtegern-Models einstudieren. Crazy! HEI FOTO: AP