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Ehrendoktor Nooteboom: Der niederländische Autor Cees Nooteboom wird für seine „überragenden Verdienste als Schriftsteller, Lyriker und Essayist“ mit der Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin (FU) ausgezeichnet. Der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften ehre damit einen bedeutenden Vertreter der Weltliteratur und zugleich einen Autor, der durch seine Arbeiten auf besondere Weise mit Berlins Geschichte verbunden sei. Der 75-jährige Nooteboom beschreibt in seinen Essays „Berliner Notizen“ (deutsch 1991), die in den Jahren 1989 und 1990 entstanden, den Fall der Berliner Mauer und die damit verbundenen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen aus der Perspektive eines ausländischen Augenzeugen. Auch in weiteren Werken Nootebooms spielt die deutsche Hauptstadt eine zentrale Rolle. Tief verwurzelt in der niederländischen Tradition, erweise sich Nooteboom als ein europäischer Autor, der auch zur Verständigung der Kulturen beitrage. Die Ehrendoktorwürde soll dem Schriftsteller in einem Festakt am 13. November verliehen werden.

Helden des sozialistischen Alltags: In Berlin eröffnet auf Privatinitiative zweier früherer Zirkusartisten ein neues Museum für DDR-Kunst. Die Gemälde in den großen Räumen zeigen glückliche und kräftig aussehende Arbeiter. Sie gießen Stahl und bilden sich nebenbei durch die Lektüre der Schriften von Karl Marx weiter. „Volkseigentum. Kunst in der DDR 1949–1989“, so der Titel der Ausstellung im neuen Museum für DDR-Kunst in Berlin-Mitte, die am heutigen Mittwoch in der Spandauer Straße eröffnet wird. Es befindet sich in der Nähe des Areals, auf dem momentan die letzten Reste des Palasts der Republik abgerissen werden. Auf 2.200 Quadratmeter Fläche sind 140 Gemälde und Skulpturen bekannter Künstler wie Wolfgang Mattheuer, Walter Womacka und Willi Sitte sehen. „Wir zeigen Kunstwerke, die zwischen 1949 und 1989 von den Parteien und Massenorganisationen der DDR angekauft oder in Auftrag gegeben wurden und nach der Wende 1989 aus den öffentlichen Gebäuden in den Depots verschwanden“, so Daniel Helbig, einer der beiden Initiatoren des Museums.