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Archiv-Artikel

Genkühe geben Käse

Neuseeländer stellen geklonte Tiere vor und sehen wirtschaftlichen Durchbruch mit ihrer Supermilch

Von REM

BERLIN taz ■ Bei ihrer Suche nach einem profitablen Gentier haben Wissenschaftler ein neues Kapitel aufgemacht: die Genkäsekuh. Neuseeländische Forscher vom Zentrum AgResearch in Hamilton gaben bekannt, sie hätten eine Herde von neun transgenen Kühen versammelt. Sie produzieren in ihrer Milch wesentlich höhere Konzentrationen an Kasein, dem entscheidenden Käseeiweiß. Darüber hinaus soll die veränderte Kaseinmischung hitzebeständiger sein. Daher werde die Käseherstellung aus der Genmilch nicht nur ergiebiger, sondern gehe auch schneller, so Chefforscher Goetz Laible in der gestrigen Ausgabe der Zeitschrift Nature Biotechnology.

Die neue Milch könne die Käseherstellung wesentlich verbilligen, so Laible. Die Gentechniker veränderten erst Zellen im Labor, um sie dann ähnlich der Methode beim Klonschaf Dolly in lebende Kühe einzupflanzen. Elf Embryos kamen durch, neun von ihnen produzierten mehr Kasein. Für Fachleute: 8 bis 20 Prozent mehr Beta-Kasein und doppelt so viel Kappa-Kasein. Kritiker mahnen, es sei schwer zu kontrollieren, wie sich solche gentechnischen Eingriffe auf die komplizierte Zusammensetzung der Milch auswirken. REM