: Deutsch gerät unter EU-Räder
BERLIN dpa ■ Bundesländer und Bundesregierung sind schwer verärgert wegen der Weigerung der EU-Kommission, die deutsche Sprache bei der Übersetzung von EU-Dokumenten stärker zu berücksichtigen. „Für uns ist diese Haltung inakzeptabel“, sagte der für EU-Fragen zuständige Ländervertreter Wolfgang Reinhart (CDU). Der Europaausschuss des Bundesrats beriet zusammen mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) über Folgen dieser Haltung. Reinhart, der Europaminister in Baden-Württemberg ist, verlangte eine „konzertierte Aktion“. Seit Jahren beklagen Bundestag und Bundesrat, dass wichtige Dokumente aus Brüssel nur in Englisch und Französisch vorliegen. Laut EU-Kommissar Leonard Orban werde nun eine Änderung dieses Zustands verweigert, sagte Reinhart. Der Bundestag hatte bereits angedroht, EU-Vorlagen nicht mehr auf die Tagesordnung zu setzen, wenn sie nicht auch ins Deutsche übersetzt sind. In der EU gibt es derzeit rund 100 Millionen Menschen mit deutscher Muttersprache.