: Talsohle erreicht
Skisprung-Bundestrainer Reinhard Heß nimmt den formschwachen Martin Schmitt aus der Mannschaft
PREDAZZO dpa ■ Die verkorkste Saison von Martin Schmitt hat mit dem vorzeitigen WM-Ende ihr Tal erreicht. Der viermalige Skisprung-Weltmeister aus Furtwangen wurde von Bundestrainer Reinhard Heß nicht für die Entscheidung von der Normalschanze nominiert. „Ich kann ihn nicht länger vorführen. Ich bin seit zwei Tagen mit diesem Gedanken schwanger gegangen, dass man ihn schützen muss“, begründete Heß die Nichtberücksichtigung des 25-Jährigen.
Heute werden Sven Hannawald, Michael Uhrmann, Georg Späth und Christof Duffner die deutschen Farben vertreten. „Das ist nur fair gegenüber diesen Athleten. Martin ist ein Weltklasseathlet, der die durch seine Knieoperation entstandenen hohen Verluste nicht kompensieren konnte. Ich habe bei ihm auch eine gewisse Erleichterung verspürt“, sagte Heß. Heimtrainer Wolfgang Steiert begrüßte die Entscheidung. „Er hat genug auf die Rübe bekommen. Es bringt im Moment nichts.“
Der seit seiner Knieoperation im September vergeblich um den Anschluss an die Weltspitze kämpfende Schmitt zeigte sich einsichtig. „Wir haben die Entscheidung gemeinsam getroffen. Das hat mit Vernunft zu tun“, sagte er. Der Schwarzwälder hatte sich überdies bei einem Fußballspiel eine leichte Oberschenkelzerrung zugezogen, die ihn behinderte. „Die Verletzung trägt nicht gerade dazu bei, dynamischer vom Absprung wegzukommen“, meinte er.
Schmitt möchte beim Weltcup in Oslo am 8./9. März wieder angreifen. „Ich hoffe, dann bin ich in besserer Form“, sagte der viermalige Weltmeister. Heß ließ jedoch offen, ob er Schmitt in diesem Winter noch einmal einsetzen wird.