: Strieder stoppt Tramausbau
Mit Geld für Straßenbahngleise sollen nun U-Bahn-Tunnel saniert werden. Bernauer Straße, Adlershof und Rotes Rathaus bleiben weiter ohne Anschluss. PDS protestiert
Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) hat die Pläne zum Ausbau des Straßenbahnnetzes gestoppt. Selbst begonnene Projekte sollen nicht weitergeführt werden. Der Koalitionspartner PDS fühlt sich von Strieders Plänen übergangen. „Das wird ein Koalitionsthema“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der PDS, Jutta Matuschek.
Zu den gestoppten Projekten gehört auch der Weiterbau der so genannten Alex-II-Strecke. Über vier Millionen Euro für das Verlegen von Leitungen dürften dann nutzlos in den Sand gesetzt worden sein. Die Strecke sollte eine zweite Verbindung zum Verkehrsknoten Alexanderplatz herstellen. Die Gleise von der Prenzlauer Allee sollten über Karl-Liebknecht- und Dircksenstraße bis vors Rote Rathaus verlängert werden. Später sollte die Strecke über den Potsdamer Platz bis zum Kulturforum ausgebaut werden. Auch auf der Leipziger Straße ließ Strieder dafür bereits für knapp zwei Millionen Euro Gleise verlegen.
Bei sinkenden Einwohnerzahlen müssten Investitionen in neue Verkehrsbauten sorgfältig überlegt werden, begründet Strieder seinen Vorstoß. Das für den Straßenbahnbau vorgesehene Geld will Strieder nun in die Sanierung der U-Bahn-Tunnel im Westteil der Stadt stecken. Damit stehe er im Einklang mit der BVG, sagte Strieders Sprecherin Petra Rohland. Die Anlagen sind erneuerungsbedürftig.
Auf der Abschussliste steht auch die Strecke durch die Bernauer Straße. Hier sollte die Tramlinie 20 über den Nordbahnhof und weiter zum künftigen Hauptbahnhof-Lehrter Bahnhof führe. Nicht bauen lassen will Strieder zudem die Verbindung in die Wissenschaftsstadt Adlershof, für die bereits die Genehmigung vorliegt.
Gebaut werden soll nach derzeitigen Plänen nur die Strecke von der Chausseestraße über die Invalidenstraße zum Hauptbahnhof. DDP, TAZ