: Cooler Kufen-Krimi: Kühlschränke klasse
Nach Play-off-Sieg gegen Berliner Eisbären war die Stimmung bei den Freezers alles andere als frostig. Mit 6:5 nach Penalty-Schießen gleichen die Hamburger Eishockey-Cracks im Viertelfinale zum 1:1 nach zwei Spielen aus
Noch lange nach Mitternacht wurden die Hamburg Freezers von ihren Fans stürmisch gefeiert. Über drei Stunden hatten sie gebraucht, die favorisierten Berliner Eisbären im zweiten Viertelfinal-Spiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 6:5 (1:2, 3:0, 1:3/0:0) nach Verlängerung und Penalty-Schießen niederzuringen. „Das war sensationell. Ein Superspiel“, befand Freezers-Trainer Sean Simpson, dessen Mannschaft in der Best-of-Seven-Serie vor dem dritten von insgesamt bis zu sieben Viertelfinalspielen am Sonntag in der Berliner Deutschlandhalle zum 1:1 ausgleichen konnte.
Auch Freezers-Manager Boris Capla schwärmte nach dem Duell vor 12.600 Zuschauern in der brodelnden Color-Line-Arena: „Es war ein Spiel zum Genießen. Die Eisbären haben eine fantastische Mannschaft, aber unser Siegeswille war stärker.“ Im abschließenden Penalty-Schießen avancierte Freezers-Torhüter Boris Rousson (32) zum Matchwinner. Während die Hamburger Bob Lachance und Jacek Plachta mit ihren Penaltys trafen, wehrte der Kanadier alle vier Versuche der Berliner ab.
Dabei hatte es lange Zeit nicht nach Partystimmung ausgesehen. Kaum auf dem Eis, lagen die Freezers nach nicht einmal 180 Sekunden bereits mit 0:2 zurück. Simpson nahm daraufhin eine Auszeit; stauchte seine Jungs gehörig zusammen. Die Predigt hatte Erfolg, die Kühlschränke tauten auf: Bereits in der vierten Spielminute stellte Ted Crowley den Anschluß her und bis zum Ende des zweiten Drittels zogen die Hamburger Kufenstars gar mit 4:2 nach Treffern von Schneider (22.), Belanger (24.) und House davon.
Danach geriet des Trainers Brandrede offenbar wieder in Vergessenheit. Berlin drehte das Spiel innerhalb von zehn Minuten zum 4:5, bevor erneut Crowley (55.) mit seinem Ausgleichstor das verdiente Unentschieden rettete.
Profi-Eishockey in Hamburg wird damit immer mehr zu einem Phänomen: Das Nachfolgeteam der München Barons, das an der Isar keine 3000 Zuschauer im Schnitt begrüßen konnte, hat die Herzen der Hamburger Fans erwärmt. Zu den bisherigen 27 Heimspielen kamen im Schnitt 10.790 Zuschauer. Kalkuliert waren nur 5000 Besucher. „Diese Hype ist mit unerklärlich. 2000 Zuschauer sind vom Fach, der Rest feiert den Event“, weiß Manager Capla. DPA/TAZ