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Archiv-Artikel

Anklage gegen Rüstungshändler

Zwei Steinfurter wegen mutmaßlicher Rüstungsgeschäfte mit dem Irak vor Gericht

BIELEFELD/MÜNSTER dpa ■ Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat wegen illegaler Rüstungsgeschäfte mit dem Irak Anklage beim Landgericht Münster gegen zwei Männer aus Steinfurt erhoben. Beiden werde vorgeworfen, den Nachbau von Bauteilen zur Steuerung von Raketen für den Irak geplant zu haben, sagte Oberstaatsanwalt Eckhard Baade gestern in Bielefeld. Er bestätigte damit Informationen des Südwestrundfunks. Die beiden Männer hätten gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen. Auf die Delikte steht eine Strafe von mindestens zwei Jahren Gefängnis. Die beiden Angeschuldigten hatten die Vorwürfe weitgehend gestanden.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen Deutschen und einen aus dem Irak stammenden Mann mit deutschem Pass. Der gebürtige Iraker habe sich in seinem Heimatland mit Generälen Saddam Husseins getroffen und von ihnen eine „Wunschliste“ erhalten, auf der verschiedenste Bauteile für Rüstungsgüter standen. Einige Bauteile führte er nach Deutschland ein und begann mit seinem Partner, Produzenten für den Nachbau in großer Stückzahl zu suchen. Eine von dem Duo angefertigte Skizze zur Vorbereitung der Geschäfte bezeichnete der Oberstaatsanwalt als „dilettantisch“. Es handele sich offenbar nicht um professionelle Rüstungshändler.