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Archiv-Artikel

fragen zum irakkrieg? Die taz antwortet heute Uwe Toebe aus Hamburg:

Welche Kolonialmächte gab es in der Geschichte des Irak?

Wie groß ist die Unterstützung für den Irakkrieg in der US-amerikanischen, britischen und spanischen Bevölkerung?

USA: Drei von vier US-Bürgern stehen hinter dem Krieg – damit stieg der Anteil der Befürworter seit Beginn des Krieges von 72 auf 74 Prozent. In der Umfrage im Auftrag des Fernsehsenders ABC und der Washington Post rechnen dabei immer mehr US-Bürger mit langen und verlustreichen Kämpfen der US-Truppen in Irak: Seit Kriegsbeginn stieg der Anteil der US-Bürger, die eine „beträchtliche Zahl“ von Opfern erwarten, von 37 auf 82 Prozent. 63 Prozent sind der Auffassung, dass der Krieg gegen Irak gerechtfertigt ist, und 68 Prozent unterstützen die Politik von Präsident George W. Bush – vor zwei Wochen waren es erst 53 Prozent.

Großbritannien: In Großbritannien sind 84 Prozent der Befragten dafür, dass die Soldaten bis zu einem Sieg dort bleiben, wie eine Umfrage des Instituts ICM ergab. Die Hälfte der Befragten stellte sich hinter die Irakpolitik von Premierminister Tony Blair. In der Vorwoche waren es noch 55 Prozent, vor Kriegsbeginn hingegen nur 39 Prozent.

Spanien: Der konservativen Volkspartei in Spanien droht mit dem Irakkrieg ein Einbruch bei den Wählerstimmen. Würden jetzt Wahlen abgehalten, würde die mit absoluter Mehrheit regierende Partei von Ministerpräsident und Kriegsbefürworter José María Aznar nur noch 36 Prozent der Stimmen erhalten, berichtet El País. 42 Prozent der Wahlberechtigten würden für die Sozialisten stimmen.

Die Leserfrage – heute von Uwe Toebe aus Hamburg: Welche Kolonialmächte gab es in der Geschichte des Irak?

Der heutige Irak ist ein junger Staat, dessen Grenzen nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs auf dem Reißbrett gezogen wurden. Zuvor waren die Provinzen Mosul, Bagdad und Basra Teile des Osmanischen Reiches. Kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs kontrollierten die Briten die Region. Sie setzen 1921 Faisal als König im unteren Irak von Basra bis Bagdad unter einem Mandat des Völkerbundes ein. 1925 sprach dieser die Region Mosul/Kirkuk im Norden dem Irak zu. 1932 endete das Mandat des Völkerbundes, das Königreich Irak wurde unabhängig und trat dem Völkerbund bei. Britische Berater blieben aber im Land. Bei einem Staatsstreich wurde 1958 die Monarchie gestürzt. Die britischen Truppen verließen endgültig das Land. Der Irak kannt also eine Kolonialmacht: die Briten.

Und wie steht es um den Frieden?

Gut zumindest in Argentinien – und zwar über alle Religionen hinweg: Die Stadtregierung in Buenos Aires lud gemeinsam mit dem jüdischen Kulturzentrum Amia, dem Islam-Zentrum und der katholischen Caritas in das Opernhaus „Teatro Colón“ ein: Mit Klängen von Brahms, Mendelssohn-Bartholdy und argentinischer Folklore schlossen sich die Veranstalter des Antikriegskonzerts den „weltweiten Stimmen für den Frieden“ an.

Haben Sie Fragen zum Irakkrieg? Dann mailen Sie an: krieg@taz.de