: Duisenberg ist sein eigener Nachfolger
EU-Finanzminister einigten sich auf Nachfolgeregelung der Europäischen Zentralbank
ATHEN dpa ■ Wim Duisenberg wird die Europäische Zentralbank (EZB) länger führen als geplant. Der 67-jährige Niederländer bleibe so lange EZB-Präsident, bis sein möglicher Nachfolger, der mit einem Gerichtsprozess konfrontierte französische Notenbankchef Jean-Claude Trichet, den Spitzenposten übernehmen könne. Das vereinbarten die EU-Finanzminister am Samstag im griechischen Vouliagmeni in der Nähe Athens. Die Ressortchefs beendeten damit die seit Monaten dauernde Unsicherheit über den ersten Präsidentenwechsel der noch jungen Zentralbank.
Nur wenn Trichet im Pariser Strafprozess um Bilanzfälschungen und Falschinformationen völlig rein gewaschen wird, hat er noch eine Chance auf den Chefsessel der Europäischen Zentralbank. Das Urteil wird für den 18. Juni erwartet. Duisenberg wollte ursprünglich am 9. Juli – mit seinem 68. Geburtstag – vorzeitig seinen Frankfurter Chefsessel räumen. Angesichts der langen Prozeduren in der EU ist die Zeit für einen reibungslosen Wechsel zu knapp. Für die Österreicherin Gertrude Tumpel-Gugerell als Nachfolgerin für das ausscheidende EZB-Direktoriumsmitglied Sirkka Hämäläinen gab es kein einstimmiges Votum.