: Kaum druckreif
Enttäuschte Kieler wollen weiter Segelstandort Nummer eins bleiben und dennoch beim Aufbau Ost helfen
Die Nachricht, dass ihre Stadt bei der deutschen Olympia-Bewerbung hinter Rostock zurückstehen muss, ist den Kielern schwer auf den Magen geschlagen. Das Publikum, das die Kandidatenkür im Rathaus verfolgte, reagierte mit betretenem Schweigen. Als auch noch Hamburg gegen Leipzig verlor, machten nicht druckreife Kommentare die Runde.
Der scheidende Oberbürgermeister Norbert Gansel (SPD), der Kiel gerne als „Wimbledon des Segelns“ sähe, gab sich zusammen mit seiner Amtsnachfolgerin Angelika Volquartz (CDU) als fairer Verlierer und versprach: „Wir respektieren diese Entscheidung und stellen unsere Kompetenz und unser Know-how zur Verfügung, um die deutsche Olympiabewerbung auf internationaler Ebene zum Erfolg zu führen.“ Kiel werde aber seinen Anspruch, weltweit die Nummer eins im Segelsport zu sein, nicht aufgeben.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) bedauerte die Entscheidung. Der Evaluierungsbericht habe ein anderes Ergebnis erwarten lassen. Die Wahl Rostocks und Leipzigs sei „eine Art von Aufbauhilfe für den Osten und gut für das Selbstbewusstsein“, sagte sie am Rande des SPD-Parteitages in Bad Segeberg. lno