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Archiv-Artikel

Mehr Power mit den 50 +

betr.: „Stunk in der Rürup-Kommission“, taz vom 27. 4. 03

Arbeiten bis 67? Warum nicht: Viertagewoche ab 65 Jahre bei vollem Lohnausgleich, finanziert durch nicht mehr zu errichtende Beiträge zur Arbeitslosenversicherung (arbeitslos wird man mit 65 nicht mehr) … Arbeiten bis 69? Warum nicht: Dreitagewoche ab 67 Jahre bei vollem Lohnausgleich, finanziert durch nicht mehr zu errichtende Beiträge zur Rentenversicherung.

Den Politikern und Herrn Rürup scheint es an Fantasie zu mangeln! Vorschläge wie das Arbeiten bis zum Alter von 67 Jahren mit einer Einführung zum Jahr 2010 zu machen ist kontraproduktiv: Dies schafft nur negative Zukunktsperspektiven! Daher muss ein finanzierbarer Ausgleich her. TIM EISERT, Berlin

Renteneintrittsalter 67 – finde ich toll. Nein ehrlich: In den bundesdeutschen Betrieben tummeln sich doch tausende von „fast“ Alten, die einen tierischen Trieb haben, bis zum Umfallen zu arbeiten. Und die Unternehmen reißen sich um Mitarbeiter/Innen jenseits der 50. Personalentwicklungsmodelle heißen denn auch „Mehr Power mit den 50 +“ oder so ähnlich.

Auf welchem Baum leben sie denn eigentlich – der Herr Rürup mit seinen Kommissionisten und die liebe Frau Schmidt? Die sollten sich einmal die Durchschnittsalterstabellen der Betriebe ansehen, die unzählige Modelle der Vorruhestandsregelungen und kompetente Personalleitungen dahingehend befragen, warum keine Mitarbeiter/Innen eingestellt werden, die 40 Jahre oder älter sind. Ich gehe davon aus, dass die Menge der Beschäftigten so um die +/- 57 Jahre das Arbeitsleben verlässt. Und die gehen dann wegen der erheblichen Rentenabschläge – Renteneintrittsalter nicht erreicht – in großen Schritten in die Altersarmut. Wirklich – eine tolle Idee von Menschen, deren eigene Alterssicherung ein Niveau aufbaut, an das Normalsterbliche nie herankommen werden. WOLFGANG SIEDLER, Langenhagen