Die Hälfte kommt wieder

Das NRW-Kulturministerium gibt die Ergebnisse der Besucherbefragung bei der ersten RuhrTriennale bekannt

RUHR taz ■ Die RuhrTriennale kann schon jetzt mit einem festen Zuschauerstamm in den künftigen Jahren rechnen. Über die Hälfte der Besucher der ersten Spielzeit unter der Intendanz von Gerard Mortier wollen wiederkommen. Das ergab eine Fragebogen- und Interviewaktion, die das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW in Auftrag gab.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Triennale ein hervorragender Botschafter für das Revier weltweit ist.“ Kulturminister Michael Vesper (Grüne) ist erfreut, die Investition bei Medienforschern aus Bonn und Bochum hat sich gelohnt. Die zweite wichtige Botschaft der Studie: Die RuhrTriennale sei nicht nur ein junges Festival, die habe im Vergleich mit anderen Kulturevents auch ein junges Publikum. Ein Viertel aller Besucher sei nicht älter als 35 Jahre. Auch der Einfluss auf den Strukturwandel in der Region wird von 80 Prozent der externen Besucher positiv bewertet. Ihr Bild vom Ruhrgebiet habe sich nach dem Besuch der Triennale deutlich verbessert.

Inwieweit solche Besucherbefragungen sinnvoll sind, bleibt umstritten. Manfred Palmen, CDU-Vertreter im Kulturausschuss des Landtages hält davon gar nichts. „In der Substanz sagen diese Studien nichts aus, was uns angesichts der Probleme mit der RuhrTriennale in den beiden letzten Jahren weiterbringt“, sagt er. Hier würde mit geschönten Zahlen operiert, besonders bei den Besucherzahlen, wo eine enorme Menge an Freikarten mitgerechnet worden sei. Das Ergebnis der Befragung sei selbstverständlich, angesichts des gewaltigen finanziellen Aufwandes, den das Land dafür betrieben habe.

Eine große Mehrheit der Zuschauer sei auch davon überzeugt, dass die RuhrTriennale der etablierten Kulturszene nicht schade, sondern nutze, teilt das Kulturministerium in seiner Erklärung mit. Eigentlich könne diese Frage so nicht beantwortet werden, sagt Johannes Brackmann, Sprecher der Off-Szene Ruhr. Darüber gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Die Besucher der RuhrTriennale könnten das nicht beurteilen. „Wir sind jedenfalls nicht gefragt worden.“ PETER ORTMANN