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Archiv-Artikel

Spendable Atomkraftgegner

Organisatoren der Aktion „Hanau selber kaufen“ sind überwältigt vom Zustrom an Spendenerklärungen. Weitere Grüne und Kabarettisten schließen sich der Aktion an

Von URB

BERLIN taz ■ Einen Tag nach dem Start der Aktion „Hanau selber kaufen“ haben die Veranstalter Schwierigkeiten, die Spendenfreude zu verwalten. „Die Leute rennen uns die Bude ein“, sagt Ute Watermann, Sprecherin der Initiative „Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges“ (IPPNW). Angaben über die Höhe der bereits eingegangenen Spendenverpflichtungen zum Kauf der Hanauer Nuklearanlage von der Firma Siemens konnte Watermann gestern nicht machen. „Wir kommen gar nicht zum Zählen.“ Zum Wochenende wurde eine Hilfskraft eingestellt, um einen Überblick zu verschaffen.

Allein am ersten Tag der Aktion wurde die Internetseite www.hanauselberkaufen.de 45.000-mal angeklickt – das entspreche 8.000 Besuchern, so die IPPNW. Auch „Tatort“-Kommissar Peter Sodann, prominentester Unterstützer der IPPNW-Aktion, wird mit Spendenzusagen überhäuft. Überrascht sind die Veranstalter von der Höhe der Angebote: Beträge um 500 Euro seien keine Seltenheit, erklärte Watermann. Die Grüne Jugend will aus einer Parteispende der Allianz gar 10.000 Euro für Kauf und Entsorgung der Nuklearanlage zur Verfügung stellen.

Der IPPNW fand dabei weitere prominente Unterstützer, darunter die Münchener Lach- und Schießgesellschaft, den Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell und die Fraktionschefin der niedersächsischen Grünen, Rebecca Harms.

Siemens hat sich offiziell bislang nicht geäußert, gibt sich im kleinen Kreis aber entschlossen, die Anlage wie geplant nach China zu verkaufen. Genau das will die IPPNW verhindern. URB