Neues RVR Gesetz
: Ein Erbe – eine Region – ein Verband

Wenn das kommunale Geld versiegt, richten sich die Augen der Städte auf die Landesregierung. Alles kann in Düsseldorf aber nicht geregelt werden. Nicht mit Landesgesellschaften, die ihr eigenes Süppchen kochen und schon gar nicht die strukturelle Entwicklung im Ruhrgebiet. Über Jahrzehnte wurde diese Region strategisch und machtpolitisch klein gehalten. Nicht einmal etwas Hochkultur durfte hier selbst organisiert werden. Doch soll rechts vom Bindestrich alles unfertig, zerstritten und in Häppchen aufgeteilt bleiben?

Kommentar vonPETER ORTMANN

Letzter Hoffnungsträger kann nur ein neuer, gestärkter Regionalverband Ruhr (RVR) sein. Er könnte die Klammer sein, die das Ruhrgebiet braucht. Doch dafür müssten die Kommunen Kompetenz, Einfluss und etwas Geld übertragen und die Entwicklung in der gesamten Region ernst nehmen. Das Weltkulturerbe, die Industriemuseen und die Entwicklung des gemeinsamen Ruhrtourismus sind passable Beispiele. Die Zeche Zollverein liegt auf Essener Grund und Boden, aber sie ist eine regionale Aufgabe. Sie gehört Dortmunder Bürgern ebenso wie den Duisburgern. Wenn der RVR dort nach Fertigstellung den laufenden Betrieb übernimmt, finanziell vom Land unterstützt, dann dürfen die Kommunen dies nicht zum Anlass nehmen, aus finanziellen Erwägungen mit einem Rückzug aus dem Regionalverband zu drohen. Das würde das, zugegebenermaßen noch schwache, Gebilde ins Wanken bringen.