: Kollektive Chefsache
Stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Blankau warnt vor einem „Wettbewerb der Eitelkeiten“ in der Partei
Die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Jutta Blankau sieht das Schaulaufen diverser KandidatInnen um die Nachfolge ihres Chefs Olaf Scholz mit gemischten Gefühlen: „Was wir jetzt nicht brauchen, ist ein Wettbewerb der Eitelkeiten“, sagte sie gestern und hatte wohl den Eindruck, dass genau dies von den GenossInnen Petersen, Fleckenstein, Stapelfeldt, Ernst und Dees geschieht.
Die fünf SozialdemokratInnen haben sich bereits als mögliche BewerberInnen für das Amts des Hamburger SPD-Vorsitzenden ins Gespräch bringen lassen – offiziell hat jedoch noch niemand seine Kandidatur angemeldet, hieß es gestern aus dem Kurt-Schumacher-Haus. Es gebe bis zur geplanten Wahl auf dem Parteitag am 18. Juni noch genug Zeit, um nicht jetzt schon über „selbst ernannte Kandidaten“ diskutieren zu müssen, mahnt Blankau. Schließlich habe man erst „vor nicht einmal einer Woche eine Wahl verloren“.
Sowohl der Gesundheitsexperte der Fraktion, Mathias Petersen, als auch der Chef des Arbeiter-Samariter-Bundes, Knut Fleckenstein, hatten am vergangenen Mittwoch ihre Bereitschaft bekannt gegeben, den Landesvorsitz anzustreben. Während Noch-Bürgerschaftspräsidentin Dorothee Stapelfeldt zögert, sich zu bewerben, wurden auch die Namen der stellvertretenden Fraktionschefin Britta Ernst und des Altonaer Bezirksvorsitzenden Hans-Christoff Dees genannt. PETER AHRENS