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Archiv-Artikel

Deutschland für UN-Kongo-Truppe

BERLIN dpa ■ Angesichts des blutigen Konflikts in Nordostkongo muss die Weltgemeinschaft nach Ansicht von Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) jetzt rasch handeln. „Es darf nicht länger gewartet werden“, sagte Wieczorek-Zeul in einem dpa-Gespräch am Donnerstag in Berlin. Ein zweites Srebrenica müsse unbedingt verhindert werden. „Wenn die Welt das ernst nimmt, was sie sich damals geschworen hat, muss jetzt eingegriffen werden – und zwar mit einem verschärften UN-Mandat.“ Sonst müsse sich die internationale Gemeinschaft vorwerfen lassen, dass sie nur hinsieht, was in ihrer Nähe geschehe, „aber nicht hinsieht, wenn es in Afrika ist“. Auch das Auswärtige Amt schätzt die Kriegslage als dramatisch ein. „Es ist ganz offensichtlich, dass eine UN-Truppe mit einem robusten Mandat nötig ist, um hier zumindest dem Töten und der Vertreibung ein Ende zu setzen“, sagte Staatsministerin Kerstin Müller (B 90/Grüne) gestern im Deutschlandfunk. Sie bereist seit Montag die Krisenregion und besucht auch die Nachbarländer.