: PDS im Todeskampf
Vor dem Ende ihrer Amtszeit räumt PDS-Chefin Zimmer „tödliche Missverständnisse“ und „Selbstblockaden“ ein
MAGDEBURG ap ■ Die scheidende PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer hat Veränderungen in ihrer Partei angemahnt und erneut eine eigene Kandidatur für den neuen Bundesvorstand auf dem Sonderparteitag am nächstenWochenende ausgeschlossen. Die Partei befinde sich in ihrer tiefsten Krise, die existenzbedrohend sei, sagte Zimmer auf dem PDS-Landesparteitag Sachsen-Anhalt.
Zimmer räumte „tödliche Missverständnisse“, „kämpfende Minderheiten“, „Flügelkämpfe“ und „Selbstblockaden“ in der PDS insbesondere seit dem Bundesparteitag im vorigen September ein: „Gera war ein Absturz in die kulturelle Barbarei“ gegenüber allen Ansprüchen, die demokratische Sozialisten in ihrer politischen Arbeit nach 1990 jemals formuliert und gelebt hätten. Die Partei dürfe nicht weiter wie ein Kuchen behandelt werden, den man in Stücke zerteile und gar im Ganzen an sich reißen könne. Zimmer sagte, sie setze auf den bevorstehenden Sonderparteitag und die Suche nach „Selbstheilungskräften“.
Am nächsten Wochenende soll Lothar Bisky zum Nachfolger Zimmers gewählt werden. Zimmer unterstützt diese Entscheidung und erinnerte an die Bitte Biskys, dass Repräsentanten politischer Flügel der PDS auf eine Kandidatur für den künftigen Vorstand verzichten sollten.
Die Delegierten der PDS Sachsen-Anhalt wählten ihre Landesvorsitzende Rosemarie Hein wieder, gegen die niemand antrat. 55,9 Prozent der Delegierten stimmten für die 50-jährige Kunstwissenschaftlerin, die die Landespartei mit rund 8.200 Mitgliedern seit 1997 führt.