: Satire? Oder Brüller?
Betr.: „She loves you“, taz nord vom 23.7.03
Als jahrelanger taz-Leser hielt ich euch immer für ziemlich „ausgeschlafen“. Leider muß ich meinen Eindruck revidieren. Nicht unbedingt, weil man Eure Redaktion in Hamburg morgens um 10 Uhr telefonisch nicht erreichen kann, sondern hauptsächlich wegen des irreführenden Hinweises auf das Konzert in der AOL-Arena, das nicht heute, sondern morgen stattfindet. Oder habe ich eine Terminverlegung während meines Urlaubes verpasst? Satire war ja mal die Stärke der taz. Dieser Beitrag ist nur blöd. Wenn diese Falschankündigung die Rache eines kleinen Musikfuzzi-Schreiberlings ist, der von Papa oder Mami vielleicht mit den Stones oder mit den Beatles malträtiert wurde, dann nehmt ihm seine Spielwiese taz besser weg. Es sei denn, ihr wollt euch eure letzten Abonnenten auch noch vergraulen. Ich erwarte von euch zumindest eine Richtigstellung des Termines. In Zukunft so einen Scheiß auf die Wahrheits-Seite. HEINZ STÜMPEL-OSTWALD
Also, liebe Leute! Ich kann nicht glauben, was ich da lese.Man/Frau kann ja zu den Stones stehen, wie man/frau will – aber „She Loves You“ oder „With A Little Help From My Friends“ sind von den Beatles. Und die ganze Nacht über haben sie auch nie gespielt, die Beatles schon – auf der Reeperbahn. Etwas Recherche wäre nicht schlecht. JOHANNES P. WEEREN, Goch
Hallo ihr Fachleute, wer hat denn den Artikel über das Rolling-Stones-Konzert verfasst? Ich bin gerne bereit, etwas Nachhilfe in Sachen Pop- und Beatmusik der 60er zu erteilen. Ich nehme an, der Verfasser ist gerade „aus den Windeln raus“. Ihm wird empfohlen, das in der Radaktion sicher vorhandene Brockhaus-Lexikon oder ein ähnliches Werk abzustauben und dann vorsichtig zu öffnen. Dort siehe man unter „Beatles“ nach und finde dann die im Artikel erwähnten Songs. Schlägt man dann noch unter „Rolling Stones“ nach, müsste man Songs wie „Satisfaction“, „The Last Time“ und viele andere finden. Außerdem stellt man fest, dass bisher nur ein Stone in die ewigen Jagdgründe aufgestiegen ist, den findet man unter dem Namen „Brian Jones“. Alle anderen leben zum Glück noch, auch wenn Bill Wyman nicht mehr „an Bord“ ist. GÜNTER SEIF, Neuss
An diesem Artikel sind mir ein paar Sachen aufgefallen. Wenn Sie schon eine Schülerpraktikantin einen Artikel schreiben lassen, sollte doch wohl ein Redakteur das durchlesen. Ist die junge Dame sehbehindert? Eigentlich stehen „B“ und „R“ im Rocklexikon doch etwas auseinander. Es eröffnen sich hier ungeahnte Möglichkeiten für investigativen Journalismus: ein Opernfan schreibt über ein Metallica-Konzert oder ein Fußballfan schreibt über Synchronschwimmen. Sie hätten diese Perle nicht im Regionalteil verstecken dürfen, sondern allen Lesern zukommen lassen sollen. GERT DEDEKIND, Berlin
Ist dieser Artikel als Satire gedacht oder ist er nur ein Beispiel für schlechte Recherche? Jedenfalls ist er ein echter Brüller! Nach der Beschreibung des Werdegangs der Gruppe traten in der AOL-Arena nicht die Rolling Stones auf, sondern eindeutig die Beatles.
JOACHIM GERKE, Göttingen