unterm strich :
Das in Frankfurt ansässige Deutsche Filminstitut e. V. (DIF) will ein zentrales Internetportal zum deutschen Film aufbauen. Zu diesem Zweck arbeitet das Institut mit Cinegraph, dem Hamburgischen Centrum für Filmforschung e. V, zusammen. Ziel des Portals ist es, umfassende und zuverlässige Informationen zu allen deutschen Kinofilmen zu geben. Ende nächsten Jahres soll es online gehen – mit Einträgen zu mehr als 25.000 Spiel- und Dokumentarfilmen, mit Biografien von Filmschaffenden, einführenden Aufsätzen, Plakaten und Fotos. Da die International Movie Data Base (www.us.imdb.com) den nicht englischsprachigen Film nicht immer mit der nötigen Sorgfalt behandelt, ist eine solche Datenbank natürlich von großem Nutzen. Zumal sie das Spektrum der hiesigen Film-Websites erweitern wird: Zwar gibt es darunter sehr verdiente wie www.nachdemfilm.de, www.artechock.de oder – für ein jüngeres Publikum – www.fluter.de. Doch eine enzyklopädische Seite fehlt bisher.
Wie strikt sich die Verantwortlichen an die nationale Eingrenzung halten, wird sich zeigen. Dass sie als Kriterium nicht weit führt, beweist nicht nur der deutsch-amerikanische Lebenslauf eines Regisseurs wie Douglas Sirk/Detlef Sierck. Das Portal muss berücksichtigen, dass der Film mit seinen wechselseitigen Beeinflussungen, seinen Koproduktionen und seiner über Ländergrenzen hinweg verständlichen Visualität eine vom Wesen her internationale Kunst ist. Christina Weiss, die Kulturstaatsministerin, freut sich unterdessen in bekannter Manier: „Nach den jüngsten Erfolgen von ‚Nirgendwo in Afrika‘ und ‚Good Bye, Lenin!‘ nimmt das Portal das neue Selbstbewusstsein der Branche auf und trägt die Aufbruchstimmung hinaus in die Welt.“