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Archiv-Artikel

Streit um den Standort Berlin

BERLIN dpa ■ In der politischen Auseinandersetzung um den Standort eines „Zentrums gegen Vertreibungen“ hat die Präsidentin des Bundesverbandes der Vertriebenen, Erika Steinbach (CDU), Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) angegriffen. Schröder habe „Angst vor unseren Nachbarn“, wenn er Berlin als Standort für das von ihr mit initiierte Zentrum ablehne, sagte Steinbach der Welt am Sonntag. Schröder hatte sich gegen Berlin ausgesprochen – wegen der Gefahr, dass damit die historischen Ursachen für das Unrecht der Vertreibung der Deutschen nach dem Krieg verwischt würden. Niemand könne bestreiten, dass dies mit dem deutschen Faschismus zusammenhänge, weil er sonst Geschichtsklitterung betriebe, hatte Schröder gesagt. Er machte sich damit Bedenken eines Kreises um den SPD-Abgeordneten Markus Meckel zu Eigen, die gegen Berlin als Standort einer zentralen Gedenkstätte für Vertreibungen sind. Zuletzt hatte sich auch der tschechische Ministerpräsident Vladimír Špidla gegen Berlin ausgesprochen.