: Schutz vor Arbeitgeberwillkür
betr.: „Hire and Fire schafft keine Jobs“, taz vom 27. 7. 04
Dass der Vorschlag des Arbeitsmarktexperten Holger Bonin, den Kündigungsschutz durch Abfindungsregelungen zu ersetzen, in der taz unkommentiert bleibt, zeigt, wie sehr die Arbeitnehmer auch in dieser Frage in der Defensive sind.
Kündigungsschutz ist mitnichten nur ein psychologisches Problem. Er schützt sicherlich nicht vor Arbeitsplatzverlust durch Betriebsstilllegungen. Er schützt aber vor Arbeitgeberwillkür. Ohne Kündigungsschutz sind nicht ganz so gut einsetzbare Arbeitnehmer, die z. B. wegen kleiner Kinder nicht ganz so flexibel sind oder die sich politisch unbeliebt gemacht haben, sehr schnell draußen. Und wenn dies nach wenigen Jahren Tätigkeit geschieht, kostet dies den Arbeitgeber nach Bonins Vorschlag nicht mal allzu viel …
HORST SCHIERMEYER, Zittau