Schulden hinterlassen

Harpprecht übersieht, dass wir den Jungen nicht nur einen gehörigen Batzen Erbmasse hinterlassen, der freilich recht ungleich verteilt ist, sondern auch einen riesigen Schuldenberg, der alle öffentlichen Haushalte und eben auch alle Bürger betrifft. Schon heute steht diese Summe bei rund 2,3 Billionen Euro und wächst in atemberaubendem Tempo. Auch das muss den Jungen Angst und Bange machen.

Recht geben muss ich Harpprecht allerdings bei seiner Kritik am Bequemlichkeitsfaktor. Wir haben uns allesamt angewöhnt, persönliche Leistung als etwas Altmodisches anzusehen, und halten stattdessen die Formel, dass bei immer weniger Arbeitseinsatz ständig höhere Entlohnung herausspringen muss, für eine Selbstverständlichkeit. In dieser Richtung müssen Mißfelder und seine Generation umdenken. Das wird für ihre Zukunftssicherung effektiver sein als die Verweigerung von Zahnprothesen für ihre Großeltern.WOLFGANG MAI, Stuttgart