: Gas für Gold gegeben
EM-Gold entschädigt Hamburger Beach-Volleyballerinnen für eine schwierige Saison. Kieler Team überrascht
Alanya dpa ■ Die deutschen Beach-Volleyballer haben sich in Europa nach oben geschmettert: Die Hamburgerinnen Stephanie Pohl und Okka Rau holten bei den Titelkämpfen im türkischen Alanya die Goldmedaille, Markus Dieckmann/Jonas Reckermann und Andrea Ahmann/Jana Vollmer Silber.
Das beste Abschneiden des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) bei einer EM ist das Resultat von immer professionelleren Bedingungen in der deutschen Beach-Szene. Der DVV unterstützt die Nationalteams bis zu den Olympischen Spielen in Athen, zu denen er je zwei Frauen- und Männerduos schicken kann.
Pohl/Rau fielen sich nach ihrem Erfolg in die Arme. „Der Titel ist wie ein Befreiungsschlag“, sagte Okka Rau, „die 226 Weltranglistenpunkte sind enorm wichtig.“ Das Nationalteam zeigte sich nach einem schwierigen Jahr topfit und führt die interne deutsche Olympia-Qualifikation nun deutlich an. Vergessen war die Augenverletzung von Stephanie Pohl zu Saisonbeginn, überstanden der Magen-Darm-Virus, der sie in der Vorwoche zur Aufgabe bei den deutschen Meisterschaften zwang. „Die Weltspitze ist nicht mehr weit weg. Bis Athen wollen wir sie einholen“, sagte Trainer Olaf Kortmann.
„Wir haben uns hier entschädigt“, meinte Pohl nach dem klaren Zweisatz-Erfolg am 40 Grad warmen Kleopatra Beach gegen Ahmann/Vollmer (Schmiden/Rottenburg). Mit Infusionen mussten die AthletInnen vor extremen Flüssigkeitsverlusten geschützt werden. Entsprechend froh war Stephanie Pohl, dass die Begegnung schnell vorbei war: „Wir haben schon im ersten Satz so viel Gas gegeben, dass fast nichts mehr ging.“
Für die Überraschung des Turniers sorgte das Kieler Team Julius Brink/Kjell Schneider, die die dreifachen EM-Champions Martin und Paul Laciga besiegten und Fünfte wurden.