: Bin Laden kehrt auf die Bildschirme zurück
Neue Video-Botschaft ausgestrahlt. US-Präsident fordert am Jahrestag der Terroranschläge häufigere Todesstrafe
WASHINGTON/BERLIN afp/dpa/taz Ein Videoband mit den möglicherweise ersten neuen Aufnahmen von Al-Qaida-Führer Ussama Bin Laden seit eineinhalb Jahren hat am zweiten Jahrestag der Terroranschläge in den USA Beunruhigung ausgelöst. US-Geheimdienstexperten hielten das Band nach ersten Einschätzungen für echt, berichtete die New York Times gestern. In dem Band, das am Mittwoch von den Fernsehsendern CNN und al-Dschasira ausgestrahlt worden war, ist Ussama Bin Laden bei einer Wanderung durch die Berge an der Seite seines Stellvertreters Aiman al-Sawahiri zu sehen. Sawahiri warnte die USA in einem parallel dazu ausgestrahlten Tonband vor weiteren Anschlägen. Der Sender al-Dschasira berichtete, das Band sei vermutlich im April oder Mai aufgenommen worden.
US-Präsident George W. Bush hat in einer Rede zum zweiten Jahrestag der Terroranschläge schärfere Anti-Terror-Gesetze gefordert. Bush forderte in Washington vor allem mehr Befugnisse für die Behörden. Außerdem sprach er sich dafür aus, die Zahl der Delikte auszuweiten, für die Terroristen zum Tode verurteilt werden können. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sprach vor Journalisten in Washington davon, die noch immer in Guantánamo inhaftierten Gefangenen ohne Verfahren dort zu belassen, bis der weltweite Krieg gegen den Terror zu Ende sei. Falls es der Präsident wolle, könne es auch Militärtribunale gegen Einzelne geben. PKT
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