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Archiv-Artikel

die anderen über die usa, den irak und befreite geiseln

Les Dernières Nouvelles d’Alsace aus Straßburg schreibt zu der von den USA geforderten Irak-Konferenz: Diese Idee war von Frankreich angeregt und von Russland und Deutschland unterstützt worden – während Washington sie zunächst nicht begrüßte. Bush hat nun ein Interesse daran, dass diese Konferenz vor der Wahl am 2. November stattfindet, um so den Gewinn für ein Treffen einzustreichen, das sich nur positiv auf seine Chancen auswirken kann. Frankreich glaubt nicht, dass man eine solche Konferenz in einem Monat organisieren kann. Den Franzosen liegt nichts daran, einen, wenn auch unfreiwilligen, Beitrag zur Wiederwahl von Bush zu leisten.

Der Tages-Anzeiger aus Zürich bemerkt zur Befreiung der italienischen Geiseln: Alles deutet darauf hin, dass Italien für die Freilassung von „Simona & Simona“ im Irak bezahlt hat. Die Rede ist von einer Million Dollar. Die Höhe des Betrags hat wenig Bedeutung. Es ist viel Geld für eine Bande im Aufbau. Und es ist wenig Geld für zwei Menschenleben. Am Ende zählt die Geste. Italien finanziert damit den Terror, den es zu bekämpfen gelobt hat. Ganz nüchtern besehen, setzt Italien ein erschütterndes Signal. Es ist das Eingeständnis einer Niederlage. Im Lächeln von „Simona & Simona“ wandelt sich die Niederlage aber zu einem kurzfristigen Sieg – über den Tod, über den Terror.