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Archiv-Artikel

Volksbanken bisher relativ krisenresistent

Der Überschuss ist zwar 2008 gesunken, die Zahl der Genossen legte aber zu. Bislang keine Staatshilfe nötig

BERLIN ap/dpa/rtr ■ Die Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland sind bisher vergleichsweise gut durch die Finanzmarktkrise gekommen. Zwar sei der Jahresüberschuss um 25 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro gesunken, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, am Mittwoch in Berlin. Jede der einzelnen Banken ist Fröhlich zufolge aber sicher durch die Finanzmarktkrise gekommen, sodass keine Sicherheitseinrichtungen in Anspruch genommen werden mussten. Der BVR-Präsident sprach deshalb von einer gestiegenen Sympathie der Kunden gegenüber den Genossenschaftsbanken. Sie hätten im vergangenen Jahr 140.000 neue Genossen, also Anteilseigner gewonnen und nun insgesamt 16,2 Millionen Mitglieder.

Verantwortlich für den Rückgang des Überschusses sei die Risikovorsorge für Wertpapiere. Nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers im September hatten sich die Turbulenzen an den Finanzmärkten auf weitere Wertpapierklassen ausgeweitet. So gerieten auch Staatsanleihen von Krisenländern wie Irland unter starken Abwertungsdruck, die im Portfolio vieler Volks- und Raiffeisenbanken liegen. Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen hierauf konnten die Kreditgenossen operativ ein nahezu stabiles Teilbetriebsergebnis von 4,2 Milliarden Euro erwirtschaften.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken vergaben im letzten Jahr Kundenkredite in Höhe von 377 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von rund 2,7 Prozent. Vor allem der Mittelstand habe realisiert, dass die Genossenschaftsbanken maßgeblich zur Kreditversorgung in der Krise beitragen, meinte Fröhlich.