: Freie Träger atmen auf
Vorsichtige Entwarnung bei Personalstreit in Nachmittagsbetreuung: Ein Träger verweist auf „Signale“ der Bildungsverwaltung, es gebe keine Verschlechterung
Vielleicht wird bei der Nachmittagsbetreuung der Grundschulkids doch nicht alles so schlimm, wie die freien Träger in der vergangenen Woche befürchtet haben. In den Verhandlungen über die künftige Personalausstattung habe die Bildungsverwaltung signalisiert, dass es keine Verschlechterung geben solle, sagte Martin Hoyer, der Kitaexperte des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, gestern der taz. „Nach unserer Auffassung liegt bei der Verwaltung ein Rechenfehler vor“, so Hoyer weiter. Man hoffe, dass dieser nun korrigiert werde. Ein neues Angebot aber liege noch nicht auf dem Tisch.
Der Hintergrund: Vom kommenden Schuljahr an sollen die Grundschulen für die Nachmittagsbetreuung ihrer Kinder zuständig sein; dazu müssen 33.000 Betreuungsplätze von den Kitas an die Schulen verlagert werden. Die freien Träger sollen dabei mit den Schulen kooperieren. In der vergangenen Woche hat Bögers Verwaltung ihnen die Bedingungen für diese Zusammenarbeit mitgeteilt – und die freien Träger waren entsetzt. Denn nach – komplizierten – Berechnungen der freien Träger sah es so aus, als solle beim Personal ein Drittel gekürzt werden. „Bislang ist rechnerisch eine Erzieherin für 21,5 Kinder zuständig, danach sollen es 10 Kinder mehr sein“, sagte der Sprecher des Dachverbands Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS) (die taz berichtete). Jetzt schöpfen aber auch die Schülerläden wieder Hoffnung, dass es nicht ganz so dicke kommt.
In der Bildungsverwaltung wollte man sich gestern zum Stand der Verhandlungen nicht äußern. Bereits in der vergangenen Woche hatte Bildungssenator Klaus Böger (SPD) betont, dass nicht gekürzt werden soll. Die Zahlen seiner Verwaltung aber scheinen anderes beinhaltet zu haben. SABINE AM ORDE