WAS MACHT EIGENTLICH ...Eminem
: An der Spree wippen

Als die ersten seiner obszönen Video-Clips über die Bildschirme flackerten, galt der Skandalrapper noch als Kinderschreck. Eltern drohten: „Wenn ihr nicht brav seid, dann kommt Eminem.“ Und die Kinder krochen ängstlich unter ihre Bettdecke. Inzwischen sind diese Kinder gereifte Teenager. Und der Oberprovokateur ist das Idol der US-amerikanischen weißen Mittelschichtjugend, die ohne Songs wie „Dont’t fuck with Dad“ und „Cleaning Out My Closet“ gar nicht mehr einschlafen können.

Heute will der Star-Rapper für einen Tag Berliner Fans um den Schlaf bringen. In der MTV-Sendung „Total Request Live“ will er sein viertes Soloalbum „Encore“ vorstellen und nebenher auch die Moderatorinnen Patrice und Anastasia in Wipp-Stimmung versetzen. Und wer schon mal in sein aktuelles Album hineingehört hat, dem wird auffallen: Auch dieses Mal lässt es der Battle-Rapper ordentlich krachen. Nach der egozentrischen Kindheitsverarbeitung und den erbitterten Fehden mit Popdiva Britney Spears und Michael Jackson, dem er in einem Video-Clip ganz nebenbei seine künstliche Nase abfallen lässt, schießt der Battle-Rapper dieses Mal wahrhaftige politische Salven ab. Im Visier steht der US-Präsident. „Gebt dem Präsidenten eine AK-47. Lasst ihn seinen eigenen Krieg kämpfen“, heißt es in dem Song „Mosh“. Und er kann es sich leisten, sich mit dem mächtigsten Mann der Welt anzulegen. Schließlich hat Mister Slim-Shady 50 Millionen Platten verkauft. Das sind so viele wie Bush Stimmen bei seiner Wiederwahl bekam. FLEE FOTO: UNIVERSAL