: Weniger Drogentote
Zahl der Opfer seit drei Jahren rückläufig. Nur Hessen und Berlin nicht im Trend. Substitutionsangebote ausgebaut
FRANKFURT/MAIN ap ■ Die Zahl der Drogentoten in der Bundesrepublik ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. 2004 starben mindestens 1.324 Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Drogen. 2003 waren in Deutschland 1.477 Menschen am Konsum harter Drogen gestorben, so wenig wie seit 1989 nicht mehr. Einige Bundesländer nannten allerdings nur Zahlen bis Ende November, fügten aber ihre Erwartung für die Entwicklung bis Jahresende hinzu. Der Rückgang betrug demnach bis zu 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nach Angaben der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, ging die Zahl der Toten bundesweit zwischen Januar und Ende November 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,6 Prozent auf 1.101 zurück. Sie betonte, dass die Totenzahl im dritten Jahr in Folge gesunken sei.
Als Hauptgrund für die positive Entwicklung nannte Caspers-Merk die konsequente Ausweitung der Überlebensmaßnahmen in den Städten. Vor allem die so genannten Substitutionsangebote seien stark ausgebaut worden. Mittlerweile seien mindestens die Hälfte der Heroinabhängigen in ärztlich überwachten Programmen eingebunden.
Gegen den Trend gestiegen sind die Opferzahlen in Hessen und in Berlin. In Hessen wurden nach Angaben des LKA in Wiesbaden bis Jahresende 117 Drogentote gezählt, was einem Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. In Berlin wurden bis Ende November 174 oder 18 Prozent mehr Drogentote gezählt, so ein Senatssprecher.