unterm strich
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Der Konzeptkünstler Hans Haacke soll in Berlin-Mitte ein „Denkzeichen“ für die Kommunistin Rosa Luxemburg gestalten. Dazu will er auf dem Rosa-Luxemburg-Platz vor der Volksbühne auf Gehwegen und angrenzenden Fahrbahnen bis zu sieben Meter lange Betonstreifen einlassen. Darin werden mit Messingbuchstaben Zitate Luxemburgs aus Artikeln, privaten Briefen und Schriften eingefasst, teilte die Senatskulturverwaltung am Mittwoch mit. Das Projekt, für das laut Senatskulturverwaltung bis zu 260.000 Euro zur Verfügung stehen, soll bis spätestens Herbst 2006 realisiert werden. Eine zehnköpfige Jury, der auch Volksbühnen-Intendant Frank Castorf angehört, wählte Haackes Vorschlag bei einem Künstlerwettbewerb aus.

Dänemarks Königliche Nationalbibliothek hat reuigen Bücherdieben „freies Geleit“ angeboten, wenn sie ihre Beute wieder abliefern. Wie die Zeitung Politiken berichtete, veröffentlichte Bibliotheksleiter Erland Kolding Nielsen das ungewöhnliche Angebot, kurz nachdem die Witwe eines Bibliothekars wegen Hehlerei zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Der dänische Ehemann der Deutschen hatte als Angestellter über Jahrzehnte praktisch an jedem Tag ein Buch gestohlen und dabei systematisch mehrere tausend der wertvollsten Stücke in seinem Haus gehortet. Trotz der Aufklärung des Falles fehlen der Bibliothek nach einer jetzt durchgeführten Erhebung weiter 1245 „für Diebe interessante Stücke“. Auch Erben sollten keine Angst vor peinlichen Enthüllungen haben, wenn sie „zweifelhafte“ Bücher aus dem Nachlass Verstorbener vorbeibringen wollten, erklärte Nielsen.

Wettrennen ums schnellere Biopic: Zwei Regisseure befassen sich zurzeit mit dem Leben des Schriftstellers Truman Capote. Für die United-Artists-Produktion „Capote“ führt Bennett Miller Regie; Philip Seymour Hoffman übernimmt die Hauptrolle. Der US-Start ist für den Sommer geplant. Die Warner-Independent-Produktion „Every Word is True“ wird es vermutlich erst Anfang nächsten Jahres ins Kino schaffen. Regisseur ist Douglas McGrath, Hauptdarsteller der vom Branchenblatt Variety als „doppelganger“ Capotes bezeichnete Toby Jones.