Querspange privat

Hamburgs LKW-Gewerbe befürchtet Verkehrsinfarkt im Hafen. Zweite Köhlbrandbrücke über Maut finanzieren

Der Container-Boom im Hafen droht den Straßenverkehr lahm zu legen. Ohne den Bau der so genannten Hafen-Querspange zwischen den Autobahnen A1 und A7 und einer neuen Köhlbrandbrücke werde die Kapazitätsgrenze bald erreicht, warnte der Landesverband Straßenverkehrsgewerbe gestern. „Der Containerumschlag wird sich in den nächsten zehn Jahren um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr erhöhen“, prophezeite der Geschäftsführer des Verbandes, Dirk Naujokat. „Um das Wachstum zu erhalten, muss der Verkehr auch abfließen können.“

Rund die Hälfte der gut sieben Millionen in Hamburg umgeschlagenen Standardcontainer (TEU) wird mit dem Lkw transportiert, der Rest mit der Bahn und Schiffen. „Der Anteil der Bahn kann aus Kapazitätsgründen nicht mehr stark erhöht werden, so dass die Straße das Wachstum tragen muss“, sagte Naujokat. „Schon heute quälen sich 34.000 Fahrzeuge werktäglich über die Köhlbrandbrücke, davon ein Drittel Laster.“

Der Bund will die Hafen-Querspange frühestens 2015 finanzieren. „Wir können nicht mehr so lange warten“, drängelte Naujokat. Der Hamburger Senat müsse sich schleunigst mit privaten Finanzierungsmodellen beschäftigen. Vorstellbar sei, dass der Bund die Hälfte der Kosten von rund 500 Millionen Euro übernehme und die andere Hälfte von Hamburg und den Nutzern getragen werde. Eine Maut für die Brücke könne bei ein bis zwei Euro für Lkw und einem Drittel davon für Pkw liegen. lno