Wochenübersicht: Bühne: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Es geht wieder los! Zum zweiten Mal veranstalten das HAU und die Sophiensæle am Donnerstag „100° – Das lange Wochenende des Freien Theaters“. Wie vom letzten Jahr noch in bester Erinnerung, sind der Qualität der Aufführungen keine Grenzen gesetzt: weder nach unten noch nach oben. An jedem Abend kann man sich zur jeweiligen Tagesberichterstattung im HAU 2 oder in den Sophiensælen einfinden, wo theatrales Fachpersonal – die Kritiker Florian Malzacher und Eva Behrendt, die dramatischen Talente Jens Roselt und David Gieselmann und der versierte Bühnenfacharbeiter Matthias Matschke – einen Überblick über die gelaufenen Inszenierungen liefern werden. Für Theatermacher und solche, die es werden wollen, bietet das Festival als besondere Dienstleistung einen Beratungsservice an, in dem u. a. eine ehemalige Berliner Kultursenatorin und eine Exjurorin vom Hauptstadtkulturfonds ihr Know-how zur Verfügung stellen.Unzufriedenen Hauptstadtbewohnern sei der 1. Berliner Jammerwettbewerb empfohlen, der Ende des Monats beim Theaterdiscounter stattfinden wird und für den noch Beiträge gesucht werden. Bewerbungen nimmt Yvette Coetzee am Freitag im HAU-2-Foyer entgegen.Etwas konventioneller geht es hinter den dicken Mauern der Volksbühne zu: „Der Marterpfahl“ heißt das Stück, das aus einem Theatertext von Friedrich von Gagern und späten Heiner-Müller-Interviews besteht und am Samstag Premiere hat. Frank Castorf, der seinen krank gewordenen Kollegen Christoph Marthaler als Regisseur vertritt, möchte, wie uns die Presseabteilung seines Theaters glaubhaft versichert, noch einmal einen politisch obsessiven Blick auf die Alternativen zum Sozialismus werfen. Zu diesem Zweck werden die roten Horden der Indianer genauer unter die Lupe genommen.
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