: Deutschland: billig statt gratis
Auch in Deutschland ist das Thema Gratiszeitungen ideologisch aufgeladen. Allerdings auf ganz anderer Ebene: Die etablierten Verlage fürchten Umsonst-Titel wie die Pest und kämpfen daher mit harten Bandagen gegen die europäischen Gratis-Marktführer Metro (Metro/Schweden) und Schibsted (20 Minuten/Norwegen). Metro ist mit 15 Millionen täglichen Lesern und 46 Ausgaben in 17 Ländern die nach eigene Angaben größte Zeitung der Welt, Schibstedt war mit 20 Minuten Köln von 2000 bis 2001 schon mal ein Dorn im Auge von DuMont, Springer & Co. Beide Konzerne erklären immer wieder ihr Interesse am deutschen Markt. Ob und wann sie kommen, ist zwar unklar, doch sie werden ernst genommen: Die Niedrigpreis-Tabloids wie Welt Kompakt und vor allem regionale Angebote wie Holtzbrincks News (Frankfurt am Main) und 20cent (Cottbus, Saarbrücken) oder DuMonts Direkt (Köln) existieren auch, um Gratisangebote zu verhindern. Sollte sich Metro trotzdem an den Rhein vorwagen, hat DuMont bereits angekündigt, Direkt jederzeit in ein Gratisblatt umwandeln zu können. Inhaltlich dürfte dies alles andere als schwer sein: Für 50 Cent ist das redaktionelle Angebot doch arg dünne. STG