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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Das Nibelungenlied wird Unesco-Weltdokumentenerbe. Das Internationale Komitee des Programms „Memory of the World“ beschloss gestern in Barbados, die drei wichtigsten und vollständigsten Handschriften der Dichtung in das Register aufzunehmen. Diese befinden sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in München, der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe und der Bibliothek des Klosters St. Gallen in der Schweiz. Um 1200 wurde die Sage von einem unbekannten Autor niedergeschrieben und ist heute ein fester Bestandteil der deutschen Kulturgeschichte. Das Weltdokumentenerbe sammelt seit 1992 Zeugnisse aus der ganzen Welt. Es sind bereits zehn weitere Beiträge aus Deutschland aufgelistet, unter anderem die Gutenberg-Bibel und Goethes literarischer Nachlass. „Das internationale Programm sichert Dokumente in Archiven und macht diese zugänglich– auch durch Digitalisierung“, sagte Sprecher Dieter Offenhäußer der taz. „Die internationale Aufmerksamkeit verstärkt das Schutzniveau der Dokumente.“ Als Zeugnis der Weltkultur wird das auf Mittelhochdeutsch geschriebene Heldenepos also noch länger für Verständnisschwierigkeiten sorgen. Der Drachentöter Siegfried und seine Frau Kriemhild haben sich, nachdem sie im 16. Jahrhundert weitgehend unbekannt waren, im kulturellen Gedächtnis festgekrallt.