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Archiv-Artikel

Unklares Schicksal

Fall Hilal nach sechs Jahren noch immer ungeklärt. gestern gestand ein Mann den Mord, dann widerrief er

Das Schicksal der vor sechs Jahren in Hamburg verschwundenen Hilal Ercan ist weiterhin unklar. Ein 31-jähriger Verdächtiger hat gestern Mittag sein kurz zuvor gemachtes Mordgeständnis widerrufen, teilte die Polizei mit. Eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz wurde eiligst wieder abgesagt.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen Hamburger, der im Jahr 2000 wegen Kindesmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde und seitdem im Maßregelvollzug im Klinikum Nord einsitzt. Dort soll er einem Pfleger erzählt haben, er habe Hilal getötet und in einem Park vergraben. Eine Suchaktion verlief allerdings bisher ergebnislos. Weitere Angaben wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen.

Angeblich wurde der Mann bei dem Ortstermin in Bahrenfeld von Reportern einschlägiger Boulevardblätter verschreckt. Eine offizielle Bestätigung dafür war jedoch nicht zu erhalten. Allerdings forderte die Polizei in einer Pressemitteilung Hamburgs Journalisten ungewöhnlich eindringlich auf, „von Besuchen bei der Familie oder sonstigen Kontakten abzusehen“.

Die damals zehnjährige Hilal war am Nachmittag des 27. Januar 1999 aus dem Einkaufszentrum Elbgaupassage in Lurup verschwunden. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. LNO/TAZ