duisburg: das ibiza des nordens
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Für Kenner der Stadt ist es längst kein Geheimnis mehr, hat doch Duisburg in den vergangenen Jahren einen Strukturwandel der sehr eigenen Art durchgemacht. Passend dazu wurde gestern eine vom Deutschen Wetterdienst erstellte Studie bekannt: Duisburg ist mit einer Durchschnittstemperatur von 10,9 Grad im 30-jährigen Mittel der wärmste Ort Deutschlands. Schon länger wird das ehemals kalte, öde und verregnete Duisburg von seinen Bürgern nur noch das „Ibiza des Nordens“ genannt. Und so dominieren in der Stadt an Rhein und Ruhr die Hawaiihemden. Palmen wachsen neben denkmalgeschützten Fabrikschornsteinen, und eine mediterrane Stimmung liegt in der Luft, die früher breidick wie Schimanskis Flüche war. Die einstige Industriemetropole setzt denn auch ganz auf den Tourismus. Keine Schafe, sondern Sonnenhungrige in Bikini und Badehose bevölkern die Rheinwiesen, die an den größten Binnenhafen der Welt angrenzen. Der einstige Krisenstadtteil Rheinhausen heißt im Volksmund nur noch „Costa del Woll“. Duisburg – ein echtes Vorbild für Bibber-Deutschland.