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Archiv-Artikel

Allgemeine Erleichterung im letzten Akt

ERNST BUSCH Die Schauspielschule bekommt nun doch die Option, in der Chausseestraße ihren zentralen Standort zu verwirklichen. 33 Millionen Euro machen die Regierungsfraktionen für das Projekt locker

Für die Zukunft der renommierten Berliner Schauspielschule „Ernst Busch“ (HfS) scheint eine Lösung gefunden zu sein. Laut SPD-Fraktionschef Raed Saleh will die rot-schwarze Mehrheit im Abgeordnetenhaus maximal 33 Millionen Euro für etwaige Bauprojekte freigeben. Innerhalb dieses Rahmens sei es möglich, die aktuellen Standorte zu sanieren oder aber einen neuen Ort zu schaffen, der alle vier bisherigen integriert. Auch die bestehenden Planungen für den Zentralstandort Chausseestraße könnten angepasst werden.

Wegen gestiegener Kosten des Projekts hatte der für Finanzen zuständige Hauptausschuss des Parlaments den geplanten Neubau abgelehnt. Stattdessen wurde diskutiert, die alten, teilweise asbestverseuchten Gebäude zu sanieren. Daraufhin gingen die Studenten auf die Barrikaden. Unterstützung bekamen sie von Theaterintendanten und Schauspielern. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte seine Sympathie für die Pläne erklärt, aber auf die Finanzhoheit des Parlaments verwiesen.

In der Parlamentsdebatte am Donnerstag sagte Wolfgang Albers (Linke) in Richtung Wowereit, dieser sei als Kultursenator „nicht aus dem Schneider“. Das spielte auf den SPD-Haushaltsexperten Torsten Schneider an, der die Übernahme höherer Kosten abgelehnt hatte.

2 Millionen Euro mehr

Am vergangenen Freitag war im Hauptausschuss die bisherige Finanzplanung von den Parlamentariern abgelehnt worden. Knapp 36,5 Millionen Euro hatte der Haushaltsentwurf des Senats nach SPD-Angaben für das Projekt vorgesehen. Die SPD-Fraktion lehnte den Plan in dieser Form jedoch ab: Er wäre mit einer Kostensteigerung von 2 Millionen Euro verbunden gewesen.

Am Sonntag sorgte ein HfS-Student für einen Eklat in der ARD-Talkshow „Günther Jauch“. Darauf lud Thomas Gottschalk Studenten in seine Sendung ein. Die studentische Protestinitiative „Der Bau“ dankte gestern in einer Mitteilung für die „große Unterstützung“ in den vergangenen Tagen. (taz, dpa)

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