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Archiv-Artikel

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Citizen Havel Tschechien 2008, R: Miroslav Janek & Pavel Koutecký

„Ein Porträt des Dichters und Dissidenten Vaclav Havel, der zwei Legislaturperioden lang das Amt des tschechischen Präsidenten ausübte. In einer Haltung gegenseitigen Vertrauens und mit vielen intimen Szenen gedreht, erweist sich der Film nicht nur als kurzweiliges Kaleidoskop von Staatsgeschäften und -besuchen, sondern zugleich auch als Lehrstück über die Schwierigkeit, Demokratie zu praktizieren, Toleranz zu leben, sich nicht von der Macht verführen zu lassen und seinen Idealen treu zu bleiben.“ (Lexikon des internationalen Films)

Am Freitag um 20.30 Uhr lädt Helga Trüpel im Cinema im Ostertor zu einer Filmvorführung und Diskussion mit dem tschechischen Bürgerrechtler Milan Horaek ein. Der Eintritt ist frei

Der amerikanische Freund Deutschland 1976, R: Wim Wenders, D: Bruno Ganz, Dennis Hopper, Lisa Kreuzer

Der Film läuft in der Reihe „Edward Hopper und das Kino“. „Mit dem ‚amerikanischen Freund‘ ist Wenders eine Synthese gelungen, die das Neue deutsche Kino dringender braucht als irgend etwas sonst: die Verbindung einer zwingenden persönlichen Vision mit einem kinematographischen Vokabular, das nicht nur ein kleines Publikum von Spezialisten erreicht. Die große Faszination dieses Films hat direkt mit seiner Vielschichtigkeit zu tun. Man kann ihn als pessimistischen Kommentar zur nachrevolutionären Bewusstseinskrise der späten siebziger Jahre verstehen, aber auch als brillanten Kriminalfilm, man kann ihn als urbanen Alptraum von der Zerstörung der Städte bewundern, aber man kann ihn auch als poetische Ballade einer Freundschaft lieben. Sein Reichtum, der nicht ohne Gefahren ist, erlaubt bei jedem Sehen neue Abenteuer, neue Entdeckungen“, schrieb Hans C. Blumenberg.

Fr, Mo & Mi, 18 Uhr, Fr, 22.30 Uhr, So & Di, 20.30 Uhr im City 46

Sein oder Nichtsein USA 1967, R: Ernst Lubitsch, D: Jack Benny, Carole Lombard

„Dieser Film, der während des Zweiten Weltkrieges gedreht wurde, transzendiert Zynismus und ließ Lubitsch, nur dieses eine Mal, Schauspieler als die Repräsentanten der Humanität sehen. ‚Lubitsch-Touch‘ bedeutet hier wirklich etwas, weil wir trotz der abscheulichen Situationen zum Lachen gebracht werden. Takt ist das Wichtigste bei diesem Stil und der greifbare Beweis eines gesunden Geistes, der die gefährlich frivole Farce beobachtet. Dies ist sein komischster Film, weil er sein ernsthaftester ist. Das amerikanische Kino hat diese erschreckend brutale Komödie auch heute noch kaum verdaut. Das Model für diesen Stil ist Bunuel, was auch erklärt, warum so vieles in Lubitschs Werk mit soviel Vorsicht angegangen wird; wie etwa in den Filmen von Billy Wilder, dem Erben von Lubitsch“, schrieb David Thomson. Die Komödie wird in der Reihe Schule des Sehens gezeigt, die das City 46 in Kooperation mit der Uni Bremen veranstaltet. Ein Seminar zum Film leitet Betina Henzler am Mittwoch von 16–20 Uhr.).

So, 18 Uhr, Sa, Mo & Mi, 20.30 Uhr, Fr, 22.30 Uhr im City 46