Premiere: Lucrezia Borgia

Und sowas nennt sich dann „romantische Oper“: eine inzestuöse Liebe zwischen Mutter und Sohn, angedeutete homoerotische Gefühle zwischen zwei jungen Männern, Selbstsucht, abgrundtiefe Schlechtigkeit und Maßlosigkeit im Handeln eines regierenden Fürsten, Giftmord – noch dazu von einer Frau ausgeführt – als Mittel der Politik. Wegen der grausigen und amoralischen Handlung musste „Lucrezia Borgia“ mehrere, meist zensurbedingte Umarbeitungen über sich ergehen lassen, aber eine romantische Oper bleibt das Werk von Gaetano Donizetti und seinem Librettisten Felice Romani natürlich – seiner Entstehungszeit wegen. Und ein Höhepunkt des Belcanto sowieso.

■ Samstag, 19.30 Uhr, Stadttheater Bremerhaven