BURUNDI

In den alten Königreichen Burundi und Ruanda waren die Bezeichnungen Hutu und Tutsi nicht identitätsstiftend. Hutu waren Bauern und Tutsi Viehzüchter. Erst die Kolonialmacht Belgien erklärte ab 1916 Tutsi zur überlegenen Schicht und definierte Hutu und Tutsi als verschiedene Rassen.

Burundi wurde 1962 unabhängig. 1966 putschten Tutsi-Militärs aus dem Süden Burundis gegen die Monarchie, errichteten eine Diktatur und schlugen Hutu-Aufstände nieder. Freie Wahlen 1993 brachten einen Machtwechsel mit dem Sieg des Hutu Melchior Ndadaye. Er wurde von Tutsi-Soldaten umgebracht. Es begann ein blutiger Bürgerkrieg.

Militärherrscher Pierre Buyoya unterzeichnete im Jahr 2000 ein Friedensabkommen mit der zivilen Opposition. Eine Allparteienregierung mit Quoten für Hutu und Tutsi nahm im November 2001 ihre Arbeit auf. Nach 18 Monaten gab der Tutsi Buyoya das Amt des Präsidenten an den Hutu Domitien Ndayizeye ab. Danach legten auch die meisten Hutu-Rebellen die Waffen nieder. Freie Wahlen wurden für 2005 festgelegt. D.J.