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Archiv-Artikel

Konsum der reichen Frauen

betr.: „Die Frau beherrscht den Markt von morgen“, Interview mit Konsumforscher Wolfgang Twardawa, taz vom 27. 7. 05

Die Zukunft des Konsums ist also weiblich, weil im Jahr 2025 das Geldvermögen „der Frau“ sehr viel höher sein wird als heute. Gleichzeitig stellt Wolfgang Twardawa heraus, dass Kassiererinnen (eine Berufsgruppe, die sehr stark von Frauen gestellt wird, wie das Wort schon sagt) wegrationalisiert sein werden.

Da frage ich mich, welche Frauen das sein mögen, die die kaufkräftigen Konsumentinnen stellen werden. Diejenigen jungen Frauen mit geringem Bildungsabschluss, die heute einen Job als Kassiererin ergattert haben, sicher nicht, denn die werden im Jahr 2025 ja arbeitslos sein und über wenig Kaufkraft verfügen. Andererseits wird es Herrn Twardawa zufolge Frauen geben, die Bedarf an maßgeschneiderten Schuhen äußern werden.

Das Interview sagt eigentlich voraus, was sowieso schon viele glauben: Dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander gehen wird. Auch die zwischen armen und reichen Frauen.

BEATE SCHMIDT, Borchen