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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: JAN KAHLCKE ÜBER EHRENMÄNNER UND EHRENÄMTER Geiler Bock zum Gärtner

Die politische Resozialisierung ihrer Gefallenen muss die CDU anders regeln

Das Ehrenamt zeichnet sich nicht zuerst dadurch aus, dass jemand blöd genug ist, es unentgeltlich auszuüben, sondern dadurch, dass es eine Ehre ist, es verliehen zu bekommen. Voraussetzungen? Früher hätte man gesagt, jemand muss ehrenhaft leben, oder gar ein Ehrenmann sein. In den Fällen der beiden CDU-Strippenzieher Christian von Boetticher und Berndt Röder, die nun zur Wahl für den Landesmedienrat stehen, kann man das in Zweifel ziehen, weil beide ihre politische Stellung zu ihrem persönlichen Vorteil missbraucht haben.

Röder ganz schnöde, um eine eisfreie Straße zu bekommen. Boetticher, um die Bewunderung einer Heranwachsenden und letztlich Sex mit ihr zu bekommen. Wobei mal dahin gestellt bleiben mag, was eigentlich schwerer wiegt: Dass er das Mädchen in eine extrem ungleiche Beziehung gelockt hat oder wie kaltschnäuzig er sie fallen ließ, als seine politische Karriere bedroht schien. Wenn dieser Mann künftig über den Jugendschutz im Norden mitentscheidet, wird das ganze Gremium beschädigt. Man wird dann spotten dürfen: Da haben sie den geilen Bock zum Gärtner gemacht.

Fürs Ehrenamt sind beide Ex-Politiker ungeeignet. Die CDU wäre gut beraten, sich für ihre politische Resozialisierung etwas anderes auszudenken. Vielleicht eine Kandidatur für ein Parlament – da könnten dann die Bürger selbst entscheiden, ob sie die beiden noch wollen.

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