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Archiv-Artikel

Rom vor Abschiebung

Weil der Mann albanisch spricht, hält die Ausländerbehörde den 26-Jährigen aus Pec nicht für einen Rom – trotz einer Bescheinigung des Sintivereins

Von ede

bremen taz ■ Wenn die Bremer Ausländerbehörde Adnan Z. wie geplant am Donnerstag abschiebt, hätte sie einen Präzedenzfall geschaffen. Zwar kann nach Ansicht von Innenministern und UN der „Rückführungsprozess von Minderheiten“ in den Kosovo „weiterentwickelt“ werden. Doch sind Roma aus dem Kosovo davon bislang wegen der Gefährdungslage ausgenommen. Bei Adnan Z. jedoch stellt die Ausländerbehörde dessen Zugehörigkeit zum Volk der Roma in Frage – trotz einer entsprechenden Bescheinigung des Bremer Sintivereins. Auf dieser Grundlage will sie den Mann abschieben – der doch am vergangenen Sonntag endlich die fehlenden Papiere für die geplante Eheschließung mit einer Bremerin bekam.

Auch vor diesem Hintergrund hält Anwalt Norbert Bons das laufende Verfahren für für fragwürdig. Er hat das Verwaltungsgericht angerufen, um die Abschiebung des Rom zu stoppen, nachdem der 26-Jährige vergangene Woche im Ausländeramt von fünf Polizeibeamten in Abschiebehaft genommen worden war.

Anlass für das Misstrauen der Ausländerbehörde ist offenbar, dass Adnan Z. albanisch spricht – und nicht Romanes. Nach Auskunft von Z. sowie seiner in Deutschland verheirateten Schwester haben wohl ihre Eltern Romanes gesprochen, die Kinder jedoch fast nur albanisch. Dem schenkt die Behörde offenbar keinen Glauben. Eine Stellungnahme gab es dort gestern nicht. ede