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Archiv-Artikel

Lieblingsinvestor gefunden

ANGEBOT Wenn es nach Lübecks Bürgermeister Saxe geht, heißt der neue Besitzer des Flughafens Lübeck-Blankensee Mohamad Amar. Doch die Entscheidung trifft er nicht allein – die Bürgerschaft darf mitreden

„Amar hat ein sehr interessantes Konzept für den Flughafen“

BERND SAXE, SPD

Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) empfiehlt den Verkauf des Flughafens Lübeck-Blankensee an den Investor Mohamad Rady Amar. Amar habe von allen vier Bietern das Angebot gemacht, das für die Stadt wirtschaftlich am günstigsten sei, sagte Saxe am Dienstag.

Neben Amar, einem Ägypter mit deutschem Pass, haben auch das Unternehmerehepaar von Bismarck, der Lübecker Unternehmer Winfried Stöcker und die Düsseldorfer Sbc Restrukturierung & Investments AG Gebote zum Kauf des Regionalflughafens abgegeben. Die endgültige Entscheidung, wer den Zuschlag bekommt, trifft die Lübecker Bürgerschaft am Donnerstag.

„Amar hat außerdem ein sehr interessantes Konzept für den Flughafen und stellt darüber hinaus weitere Arbeitsplätze im Industriebereich und in der Hotellerie in Aussicht“, sagte Saxe. Der Investor plant neben dem Flughafenausbau und der Akquise neuer Fluglinien zu innerdeutschen Zielen und nach Ägypten auch den Bau eines Kongresshotels in Flughafennähe. Außerdem will er Teile der Kleinflugzeugproduktion aus Trebbin in Brandenburg nach Lübeck verlegen. Zu Amars Firmenimperium gehört auch die Firma Aquila, die in Trebbin in Brandenburg Kleinflugzeuge baut. Die Firma 3 Y Logistic und Projektbetreuung GmbH, deren Geschäftsführer er ebenfalls ist, beschäftigt sich unter anderem mit dem Rückbau von Industrieanlagen.

Unter den Bürgerschaftsabgeordneten stoßen die Angebote für den Flughafen auf unterschiedliche Resonanz. Die Fraktionen von SPD und CDU hätten sich ebenfalls auf Amar festgelegt, berichtete der NDR. Die Grünen kritisieren die Modalitäten des Flughafenverkaufs generell und warnen vor finanziellen Risiken für die Stadt. Durch die gewählte Verfahrensweise bekomme der Käufer die wertvollen Grundstücke zum Spottpreis, aber die praktisch wertlosen Einrichtungen verblieben bei der Stadt und würden lediglich vermietet oder verpachtet, heißt es in einer Pressemitteilung.  (dpa)