elbphilharmonie
: Meilenstein des Anstoßes

Hamburgs SPD-Landesvorsitzender Mathias Petersen hat gefordert, für Realisierung und Betrieb der geplanten Elbphilharmonie auf dem Kaispeicher A dürften keine Steuergelder aufgewendet werden. Es sei „sozial unausgewogen“, 77 Millionen Euro „Staatsgeld“ in das unbestritten wichtige Projekt stecken zu wollen, während gleichzeitig bei Familien und sozial Schwachen gespart werde, sagte er in einem Abendblatt-Interview. Besser sei das Geld im Bildungsbereich investiert, so Petersen. Auch sollte für Schulkinder der Besuch mindestens einer kulturellen Veranstaltung im Jahr zur Pflicht werden – bezahlt durch die öffentliche Hand. Petersen betonte, er spreche nur für sich selbst, die SPD-Bürgerschaftsfraktion werde sich erst in der übernächsten Woche mit dem Thema befassen.

Kein Verständnis für die Äußerungen des SPD-Oberen brachte gestern CDU-Fraktionschef Bernd Reinert auf. Petersen verkenne „völlig“ die „herausragende Bedeutung“ der Elbphilharmonie, die „ein herausragender Meilenstein für die Kulturmetropole Hamburg“ sein werde. Der Vorschlag, die Stadt solle sich daraus zurückzuziehen, gefährde das ganze Projekt. Und stattdessen lieber Schwimmbäder und Sporthallen finanzieren zu wollen, ätzte Reinert, zeuge von der „Kurzfristigkeit“ eines Denkens, das sich „an einem möglichst bequemen Hier und Jetzt orientiere, aber jede Perspektive für eine positive Entwicklung der Stadt vermissen lasse“. Er hoffe sehr, dass Petersens Position „in der SPD-Bürgerschaftsfraktion nicht mehrheitsfähig ist“, so Reinert. aldi