Wochenübersicht: Kinderhort
: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

„Wenzel singt Maschas Kinderlieder“ (Conträr Musik/ Indigo)

Letztens meinte mal jemand, die einzige gute Kindermusik hätten die Beatles gemacht. Und jemand anders konterte: Nein, Mozart. Stimmt wohl beides, schließlich passen Beatles und Mozart irgendwie immer. Aber ein wenig Musik gibt es schon, die ist extra für Kinder geschrieben worden und taugt trotzdem was. Dabei handelt es sich – man soll ja keine Namen nennen, aber diesen lassen wir uns nicht entgehen – mitnichten um Menschen wie Rolf Zuckowski. Der und seinesgleichen sollen ruhig weiter Kinder verarschen, aber bitte nicht die unsrigen. Die dürfen lieber Gerhard Schöne hören und tun das auch gern, denn der nimmt Kinder ernst und weiß, dass die auch ein wenig Realität und Alltag vertragen. Noch so ein Liedermacher (wenn man die Berufsbezeichnung unbedingt verwenden will) aus der DDR (wenn man darauf unbedingt noch mal hinweisen möchte) ist Hans-Eckardt Wenzel. Der hat bisher eher für Erwachsene gearbeitet, stets ein wenig düster und bisweilen ziemlich derbe. Auf seine alten Tage hat der mittlerweile 50-Jährige nun noch was für den Nachwuchs aufgenommen: „Wenzel singt Maschas Kinderlieder“. Darauf finden sich 27 Kinderliedklassiker wie „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ oder „Auf der Mauer, auf der Lauer“, zwischen die sich ein einziges Wenzel-Lied geschlichen hat, vorsichtig interpretiert, liebevoll umgesetzt. Sorgsam ausgewählt hat die Lieder die dreijährige Tochter Wenzels, die jede Version auch abnicken musste. „Wenn ihr etwas an dieser CD auszusetzen habt“, schreibt so auch der Auftragskünstler im Booklet, „wendet euch an Mascha.“ Die sei fast jeden Nachmittag auf dem Friedrichshain-Spielplatz oder am Stierbrunnen zu finden. Dort soll sie aber beruhigt weiter Sandkuchen backen: Es gibt absolut nichts zu meckern. Nur, dass der Herr Papa ruhig mal ein Konzert für Kinder geben könnte.