piwik no script img

Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Studie ignoriert

■ betr.: „Klimaschutz wird abgearbeitet“, taz. nord vom 3. 1. 2013 und „Betonpiste im platten Land“, taz.nord vom 2. 1. 2013

Der Straßenverkehr ist mit etwa 20 Prozent an den klimaschädlichen CO2-Emissionen beteiligt. Die Bundesregierung und die niedersächsische Landesregierung betonen das große Ziel des Klimaschutzes und streben angeblich an, den Straßenverkehr möglichst auf die weniger klimaschädlichen Verkehrsträger Bahn und Schiff zu verlagern. Bei dem Autobahnprojekt A 20 (vormals A 22) sind sie bereit, das Gegenteil zu bewirken. Das Hauptargument der Autobahnbefürworter ist die Hinterlandanbindung der norddeutschen Häfen in West-Ost-West-Richtung und entspricht einer Forderung der Hafenlogistik-Lobby wegen eines geringen Schnelligkeits und Flexibilitätsvorteils des LKW-Transports. Die Kritiker der Autobahn haben in einer wissenschaftlich bestätigten Studie mit den Verkehrszahlen der Planer nachgewiesen, dass nur vier Prozent des Hafengüterverkehrs von einer A 20 profitieren könnte. Für diesen Verkehr steht bereits heute der Wasserweg mit kleineren Feederschiffen sowie Bahnverbindungen und Bundesstraßen zur Verfügung. Die Autobahnplanung berücksichtigt diese Verkehrsträger nicht und nimmt in Kauf, dass der Güterverkehr teilweise vom Schiff und von der Bahn auf die Straße verlagert wird. Die geplante Trasse geht zu etwa 45 Prozent über Moorflächen, die wichtige CO2-Speicher sind. Die Herstellung der Baumaterialien verursacht CO2- Emissionen, ebenso die Transportfahrzeuge und Baumaschinen. Im niedersächsischen Landesraumordnungsgesetz schreibt Paragraf 2 vor, bei solchen raumgreifenden Bauprojekten wie einer Autobahn, die Folgen für den Treibhauseffekt zu ermitteln und nach weniger klimaschädlichen Lösungen zu suchen, die Planungsbehörden aber haben diese Vorschrift ignoriert. AXEL VIEBROCK, Lintig-Großenhain

Zutiefst erschüttert

■ betr.: „Hilferufe aus der Haasenburg“, taz.nord vom 19. 12. 2012

Jeder Ihrer Artikel zu den allgemeinen Zuständen in den sogenannten „Heimen“ für diese Jugendlichen erschüttert zutiefst. Wann werden diese Zustände endlich als das benannt, was sie sind: Staatlich verordnete Kindesmisshandlung? KERSTIN HEINRICHSON, Celle