piwik no script img

Archiv-Artikel

Peinlich: Pfusch am Bau

AIRPORT Probleme beim Brandschutz, falsch verlegte Kabel, fehlende Kühlung der Computer – die Liste der Mängel ist lang

BERLIN taz | Der neue Berliner Großflughafen am südöstlichen Stadtrand ist fast fertig – aber eben nur fast. Immer wieder treten neue Mängel zu Tage.

Das größte Problem am Flughafen ist wohl der Brandschutz: Die dafür gebaute Anlage ist hochkomplex und eine der größten der Welt. Sie erstreckt sich über mehrere Stockwerke und muss tausende Brandmelder, Sprinklerköpfe, Klappen in Zu- und Abluftkanälen sowie dutzende Ventilatoren koordinieren. Aber die Anlage funktioniert nicht; die zentrale Computersteuerung kann offenbar nicht die gemeldeten Daten aus den verschiedenen Teilbereichen zu einem sinnvollen Ganzen zusammenführen. Auch soll es nicht genügend Schutztüren geben, die im Falle eines Brandes geschlossen werden. Im Untergeschoss des Flughafens befindet sich der Bahnhof, dessen Brandmeldeanlage mit der des Flughafens verbunden sein soll. Das klappt offenbar nicht.

Weiteres großes Problem sind offenbar die Kabel, für die es stellenweise zu wenig Platz gibt oder die sich verbotenerweise auf engem Raum drängen. Ebenso problematisch ist die Kühlung der zentralen Computeranlage, die zu klein dimensioniert ist und nachgerüstet werden muss. Offenbar sind kilometerlange Kühlleitungen nicht ausreichend gedämmt, so dass möglicherweise Mauern und Decken aufgerissen werden müssen, um dies nachzuholen. Auch soll eine Rolltreppe zu kurz sein. Experten warnen zudem, dass es zu wenige Check-in-Schalter und Gepäckbänder gibt. Zudem kann offenbar Regenwasser an einer Fassade des Terminals in Lüftungsschächte fließen.

Geradezu klein dagegen scheint das Problem zu sein, dass hunderte Bäume an der falschen Stelle gepflanzt oder falsche Bäume gesetzt worden sein sollen. Schwerwiegender wirkt dagegen, dass es auf dem Flughafen kein eigene Krankenstation gibt. Im Notfall sollen Ärzte aus dem Umland geholt werden. Soll es eine Krankenstation geben, müsste sie komplett neu geplant, genehmigt und gebaut werden.