FLUGHAFEN TEGEL ÜBERDAUERT BENEDIKTS PONTIFIKAT
: Keine Soutane, nirgends

Das waren noch Zeiten, als für Joseph Ratzinger, bald formerly known as Benedikt XVI., Teppich in Tegel verlegt wurde. Eigentlich gar nicht lange her – September 2011 –, gefühlt aber eine Ewigkeit: Damals stand Tegel kurz vor der Schließung, erinnern Sie sich?

Berlins Kirchenobere wiegten gestern ob des Papst-Rücktritts ernst ihre Häupter. Ein „Zeichen von Demut und Sorge um die ihm anvertraute Kirche“ sei sie, so Kardinal Woelki. Der Umkehrschluss auf alle früheren pontifices, die ihre Gemächer nur mit den Füßen voran verließen, verbietet sich selbstredend.

Die evangelische Konkurrenz blieb fair: Benedikt nehme sich „als Person zurück um der Bedeutung des Amtes willen“. Davor, so Landesbischof Markus Dröge, habe er „großen Respekt“. Womit er sich überraschend als Fan des Papstamtes outete.

Und Ratzinger? Sollte Berlin ihm nicht den Flughafen-Chefjob andienen? Wer Brücken baut, baut auch Luftbrücken? Nein: Der Mann ist müde. Wir wünschen ihm, dass er den BER noch erlebt. In diesem Fall hätte er lange Jahre vor sich. CLP F.: reuters